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Leichtathletik
Weltrekorde durch Ingebrigtsen und Duplantis
Zwei Wochen nach den Olympischen Spielen ist Jakob Ingebrigtsen weiter in Top-Form.

Der 5.000-Meter-Olympiasieger stürmte bei der Diamond League in Chorzów mit 7:17,55 Minuten zum 3.000-Meter-Weltrekord. Er unterbot die Marke von Daniel Komen, die 28 Jahre lang Bestand hatte, danke eines phantastischen letzten Kilometers gleich um mehr als drei Sekunden.
Mit einer Steigerung von einem Zentimeter begnügte sich Armand Duplantis bei seinem zehnten (!) Stabhochsprung-Weltrekord.

Einer der hochkarätigsten und am längsten währenden Lauf-Weltrekorde ist Geschichte: Jakob Ingebrigtsen hat die 3.000-Meter-Bestmarke von Daniel Komen (Kenia; 7:20,67 min) deutlich unterboten. Der Norweger lief am Sonntagnachmittag bei der Diamond League in Chorzów (Polen) die siebeneinhalb Runden in 7:17,55 Minuten. Damit löste der 5.000-Meter-Olympiasieger Daniel Komen nach 28 Jahren als Weltrekordhalter ab und lief seinen zweiten Freiluft-Weltrekord (vorbehaltlich Ratifizierung) nach den 2.000 Metern (4:43,13 min), erzielt 2023 in Brüssel.

Das Rennen war von Beginn an auf eine schnelle Zeit ausgelegt. Den ersten Kilometer absolvierte der belgische Tempomacher Pieter Sisk in 2:27,06 Minuten. Dann übernahm der zweite Pacemaker Vincent Ciattei (USA) die Führung und spulte weiterhin 59er-Runden ab. Kurz vor der Zwei-Kilometer-Marke ging er aus dem Rennen und Jakob Ingebrigtsen forcierte. Den letzten Kilometer lief der Norweger in 2:22,3 Minuten, die finalen 400 Meter in 55,4 Sekunden. Damt steigerte Jakob Ingebrigtsen seine Bestzeit gleich um sechs Sekunden.

„Das ist ein besonderes Gefühl, unglaublich“, jubelte Jakob Ingebrigtsen nach seinem Rekord-Coup.
„Ich hatte gehofft, hier den Weltrekord angreifen zu können, aber aufgrund meines Trainings kann ich nie genau vorhersagen, zu welcher Zeit ich fähig bin. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass ich 7:17 Minuten laufen kann. Am Anfang hätte sich das Tempo sehr schnell angefühlt. Aber dann begann ich, mich in das Rennen einzufühlen und fand einen guten Rhythmus. Die 3.000 Meter sind eine harte Strecke. Nach vier bis fünf Runden spürt man die Milchsäure, aber man muss weitermachen.“

Einzigartig: Drei Stabhochspringer über 6,00 Meter und ein Weltrekord
Gleich drei Sechs-Meter-Stabhochspringer durften die mehr als 30.000 Zuschauer bestaunen. Natürlich schraubte sich Olympiasieger Armand Duplantis gleich im ersten Versuch über die prestigeträchtigen 6,00 Meter. Doch damit stand der Weltrekordler noch nicht als Sieger fest. Denn Sam Kendricks zog im zweiten Versuch nach. Es war der erste Sechs-Meter-Sprung für den Olympia-Zweiten aus den USA in diesem Jahr.

Und im dritten Versuch steigerte der Olympia-Dritte Emmanouil Karalis den griechischen Rekord auf 6,00 Meter. Er verzichtete nach seinem Coup auf weitere Sprünge. Damit ereignete sich am Sonntag Historisches: Denn noch nie gab es in der langen Stabhochsprung-Geschichte drei Sechs-Meter-Springer in einem Wettbewerb!

Da Sam Kendricks im Anschluss dreimal an 6,08 Metern scheiterte, stand Armand Duplantis als Sieger fest. Der Schwede verzichtete auf diese Höge und ließ 6,26 Meter auflegen – Weltrekord! Und im zweiten Versuch meisterte Armand Duplantis die Bestmarke. Für den Olympiasieger war es bereits der zehnte Weltrekord – und das im Alter von 24 Jahren (vorbehaltlich Ratifizierung). Als Weltrekord-Bonus zahlten die Veranstalter jeweils 50.000 US-Dollar.

„Es fühlt sich fast schon komisch und unnatürlich an, so viel Liebe und Unterstützung von den Zuschauern zu bekommen, wenn ich antrete“, sagte Armand Duplantis nach seinem zehnten Weltrekord.
„Das merke ich besonders in Polen. Die Energie in diesem Stadion wird von Jahr zu Jahr besser. Meinen ersten Weltrekord habe ich auch in Polen aufgestellt, in der Halle in Torun, ich habe also tolle Erinnerungen an diesen Ort. Die Bahn hier ist wundervoll, die Bedingungen heute waren perfekt, alles kam zusammen, um mir das zu ermöglichen.“

QUELLE: DLV, Martin Neumann